Die Documenta 14 – Kassel 2017
Kassel im Sommer 2017 war aufregend, atemberaubend und bewegend.
Ich habe mein Lieblingswerk gefunden, das aus einer Vielzahl verschiedenartiger Portraits besteht. Die Videoinstallation „Atlas Fractured“ von Theo Eshetu ist großformatig, monumental und berauschend. Zu finden war sie in der „Neuen neuen Galerie“, der ehemaligen Hauptpost im Kasseler Norden.
Zeitgenössische Foto- und Videoportraits werden durch Abbildungen von mythologischen Figuren, Masken oder Götterbildern überblendet. Im Untergrund der Überlagerungen blitzen Werbebanner des Ethnologischen Museums Berlin hervor. Weitere Schichten bestehen aus Masken und Plastiken mit griechischen, südostasiatischen oder ozeanischen Wurzeln. Die Gesichter verschmelzen ineinander, die Überblendungen bilden neue Formen, vieles ist nicht mehr eindeutig und wird neuartig interessant. Die Bildsprache setzt sich über zeitliche, geographische und ethnische Grenzen hinweg. Eshetus Kunst zeigt die Vielfalt menschlichen Lebens in all seiner Fülle.